Besetzung
Mirko Bohnert als Hans Schweitzer
Manuel Grimbach als Oskar Schweitzer
Markus Quotschalla als Siggi Schweitzer
Manuela Trumm als Thea
Claudia Grimbach als Mizzi Sargnagel
SImone Hartmann als Laura Inder
Andreas Stumm als Olaf Hoffmann
Madeleine Andreas als Monika Hoffmann
und hinter der Bühne
Simone Leib-Kolb und Manuel Grimbach als Regisseure
Elke Hennig als Souffleuse
Presse
Orangen machen Mann zu Frau
Dalheimer Sänger führen Komödie „Der Frauenflüsterer“ auf
Vom 20.11.2007
DALHEIM Lustvoll-böse Anekdoten zwischen Bauernhofidylle und einem Hauch von Orient. Das Sänger-Theater präsentierte einem begeisterten Publikum mit dem Stück „Der Frauenflüsterer“ ein Theater voller Gegensätze und ausgeklügelten Wortspielen.
Von Sina Listmann Ein charmant-übertriebener und geldgeiler „Womanizer“ mit Goldkettchen, ein nase-popelnder und immer zu sarkastischen Sprüchen aufgelegter Bauer und ein hypochondrischer Beamter, der sich geschwängert fühlt, wenn ihm eine Frau die Hand reicht. Wo soll dieser Junggesellenhaushalt nur hinführen? Kaum vorstellbar, aber wahr: Der Haushalt, dessen Sorgen sich anfangs mehr um das Essen – Grießbrei mit Hundefutter, genannt „Grießfleisch“ – kreisen, muss in die Rolle einer perfekt funktionierenden Kleinfamilie schlüpfen, als sich die Chefin des Beamten ankündigt. Frauenflüsterer Oskar, gespielt von Regisseur Manuel Grimbach, verwandelt sich mit Orangen und Kissen unterm Bauch zur spitzbrüstigen und schwangeren Ehefrau. Der werdende Vater alias Markus Quotschalla bleibt in seiner Rolle der Beamte, doch ist er mit der Gesamtsituation und seinem Stuhlgang überfordert. Unterstützt wird das „Ehepaar“ von Bauer Hans, der in die Rolle des indischen Dieners schlüpft und im wahren Leben Mirko Bohnert aus Landau ist. Natürlich dürfen bei diesem Geschlechter- und Rollentausch echte weibliche Wesen auf der Bühne nicht fehlen. Die lüsterne Witwe Mitzi, alias Claudia Grimbach, unterliegt dem viel jüngerem Frauenflüsterer und erklärt sich bereit, in die Rolle der Großmutter zu schlüpfen. Die bewusst zu Wortverdrehungen Neigende wird mit schwarzer Schuhcreme auf den Zähnen und Kittelschürze zur perfekten Großmutter. Turbulenzen in die sich gerade einstudierende „Familie“ bringen die Betrogene des Frauenflüsterers alias Manuela Trumm und die Chefin des Beamten, Simone Hartmann, die angeblich aus Indien kommt. Das einzige wahre Ehepaar bringt kleine Atempausen, aber ist bestimmt kein Vorbild für die sich Versuchenden. Als Hausierer ernten die beiden, Andreas Stumm als Olaf und Madeleine Andreas als seine überlegene Frau, viel Beifall. Mindestens genauso amüsiert wie über die unterschiedlichsten Charaktere ist das Publikum über die kleinen Foppereien Richtung Dexheim. Aber man nimmt sich auch selbst bei jeder Gelegenheit auf den Arm: Ob es Klischees über Berufsbilder sind, Vorurteile über Mann und Frau oder ob es die Dalheimer ganz persönlich betrifft, das Theaterstück ist ein „Rundumschlag“, das aktuelle und lokale Bezüge aufgreift und dafür viele Lachsalven aus den Publikumsreihen erntet.