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Chronik

Die Sängervereinigung 1862 Dalheim e.V. ist einer der ältesten noch aktiven Vereine in Dalheim. Doch auch im Jahr 2023 ist Chorgesang immer noch aktuell und es können immer wieder junge aktive Sängerinnen und Sänger gewonnen werden. Neben dem Gesang engagiert sich die Sängervereinigung aktiv am Gemeindeleben mit verschiedenen Festen und Beteiligungen an der Dalheimer Kerb. Mit der zugehörigen Theatergruppe werden regelmäßig Stücke aufgeführt.
Die Sängervereinigung in ihrer heutigen Form ist ein Zusammenschluss mehrerer Chöre, die schon lange Zeit im Ort aktiv waren. Die heutige Sängervereinigung wurde laut Schreiben von Bürgermeister Kopp vom 30. Juni 1949 im Juni 1949 aus den beiden Vereinen, dem Männergesangsverein 1886 und dem Gemischten Chor 1884 gebildet. Die Eintragung musste in der Nachkriegszeit von der Militärregierung genehmigt werden. Edmund Spindler wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, Dirigent wurde Lehrer Eller, der kurze Zeit später durch Hans Wiener abgelöst wurde. Die Jahreszahl 1862 resultiert aus dem Fund einer Vereinsfahne zusammen mit einem heute nicht mehr auffindbaren Schriftstück aus dem Jahr 1980. Daraufhin wurde der Name der Sängervereinigung von 1886 auf 1862 korrigiert.
Der erste Liedertrag fand am 17. Juli 1951 in der Winzerhalle statt. Die „Chorgruppe Wiener“ sah dies als ein Bekenntnis zum deutschen Lied an.
Vom 7. – 9. Juli 1956 feierte die Sängervereinigung ihr 70-jähriges Vereinsjubiläum. Den Höhepunkt des Festes markierte ein Gesangswettstreit mit 15 Vereinen. In den folgenden Jahren war eine rege Gesangstätigkeit zu verzeichnen, auch fiel die Wiederaufnahme von Frauen in den Chor in diese Zeit. Damit wuchs die Sängervereinigung auf etwa 50 aktive Sängerinnen und Sänger.
Im Oktober 1963 löste Norbert Belz Hans Wiener als Dirigent ab. Sein Name steht bis heute für eine Reihe erfolgreicher Wettsingen. Auch ist in den Protokollen festgehalten, dass der Dalheimer Chor zu einer Rundfunkaufnahme des SWR eingeladen wurde.
Allerdings kam es bereits im April 1967 zu einem erneuten Dirigentenwechsel. Günther Hübner übernahm den Chor und mit ihm auch der Schwerpunkt, volkstümliches Liedgut zu singen. Auch hatte Hübner erkannt, dass Nachwuchsarbeit unumgänglich ist. Daraufhin wurde im Juli 1968 der Kinder- und Jugendchor mit 45 Kindern zwischen zehn und vierzehn Jahren gegründet.
Das Jahr 1975 sollte daraufhin einen überraschenden Vorstandwechsel bringen. Am 26. August gab Edmund Spindler seinen Rücktritt bekannt, worauf am 12. September in einer außerordentlichen Generalversammlung Emil Kopp zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.
Diesem war es auch zu verdanken, dass der Auftritt einer russischen Folkloregruppe aus der Nähe von Rostow am Don am 19. November 1977 in der Gemeindehalle in Dalheim organisiert werden konnte. Beim Bemühen, dieses russische Ensemble bei seiner Reise durch Deutschland auch nach Dalheim zu bekommen, wuchs im Vorsitzenden Emil Kopp die Idee, einen Jahresausflug des Vereins, verbunden mit einer Konzertreise, nach Russland zu unternehmen. Ein umfangreiches Programm wurde durch Chorleiter Hans-Werner Fuhrmann, der das Dirigentenamt am 29.09.1978 übernahm, mit Kanon, geistlicher Chormusik, Volksliedern und anderen Melodien ausgetüftelt. Die tatsächliche Reise vom 2. bis 9. September 1979 mit 59 Personen, Aktiven und Inaktiven, ist bis heute eines der größten Ereignisse der Sängervereinigung.
Im Jahr 1984 wurde der Jugendchor in seiner bisherigen Form aufgelöst und nur wenige fanden den Weg in den großen Chor. Im Anschluss daran übernahm Klaus-Peter Bauer bis Ende 1988 den Chor als Chorleiter.
1989 konnte Uwe Deller als Dirigent gewonnen werden. Mit ihm wurde so mancher Pokal bei Gesangswettbewerben nach Dalheim geholt. Auch erkannte Deller zusammen mit dem Vorstand, dass es unabdingbar ist, wieder junge Menschen für den Chor anzusprechen. Im Jahr 1996 wurden rund 90 Jugendliche und junge Erwachsene mit der Bitte angeschrieben, ein Engagement für den Chor zu überdenken. Daraus resultierte ein erstes Treffen am 28.12.1996, aus dem im Jahr 1998 die Formation „Young Voices“ resultierte. Da die Sängervereinigung zumeist sehr klassische Literatursang und auch englisches Liedgut so gut wie nicht im Repertoire war, konnten sich die jungen Sängerinnen und Sänger nicht so recht mit dem Chor anfreunden. Was folgte, war eine echte Erfolgsgeschichte. Die Young Voices konnten sich in der ganzen Region etablieren. Es konnten viele junge Sängerinnen und Sänger, beispielsweise nach der Konfirmation, gewonnen werden und so wuchsen die Young Voices stets an.
1997 musste Uwe Deller aus beruflichen Gründen sein Amt als Chorleiter aufgeben, Siegried Ruhl konnte als Dirigent der Sängervereinigung und der Young Voices angestellt werden.
Zunächst waren die Young Voices von der Sängervereinigung gesanglich klar getrennt, während die Young Voices immer mehr ins Vereinsleben eingebettet wurden, beispielsweise mit der Beteiligung an den Festen und mit Positionen im Vorstand.
Am 3. März 2004 übernahm Willhard Leib den Vorsitz der Sängervereinigung.
Etwa zehn Jahre nach der Gründung der Young Voices wurde beschlossen, mit den beiden Chören andere Wege zu gehen. Durch die Gründung der Young Voices fehlte der klassischen Formation der Nachwuchs und sah die Gefahr, dass sie durch den Überalterungsprozess bald nicht mehr selbstständig singfähig sei. Es wurde gemeinsam mit dem Vorstand und dem Chorleiter beschlossen, von nun an die Sängervereinigung nur noch gemeinsam mit den Young Voices auftreten zu lassen, während die Young Voices als „kleine Formation“ der Sängervereinigung weiterbestehen sollte. Auch das Liedgut der klassischen Formation wurde für die Young Voices attraktiver gemacht, um den Chor zu vereinen. Und das mit Erfolg: Die Sängervereinigung hat seitdem viele neue Mitglieder gewinnen können, die in beiden Chören singen. Nach dem Abschied – aus beruflichen Gründen – von Siegfried Ruhl übernahm 2012 wieder Uwe Deller die Leitung der beiden Chöre.
Die endgültige Vereinheitlichung der Formationen zeige sich in der Folge auch in der Besetzung des Vorstandes, bei dem immer darauf geachtet wurde, dass sowohl Mitglieder der Young Voices, als auch der Sängervereinigung in diesem mitwirken sollten. 2016 übernahm so Manuel Grimbach die Verantwortung für den Verein, welcher vorher zwölf Jahre lang von Willhard Leib vorbildlich geführt wurde. Leibs Arbeit, vor allem die Sängervereinigung zu erhalten und näher an die Young Voices zu bringen, wurde mit der Übergabe an Young-Voices-Sänger Grimbach zu einem guten Abschluss gebracht.
Zum Ende seiner Amtszeit stieß Willhard Leib die Rettung der Germania an, welche im Sommer 2015 durch einen Blitzschlag zerstört wurde. Die Kosten wurden durch die Unterstützung der Ehrenamtsförderung und einer Spendenaktion der Gemeinde unter dem Engagement vom neuen Vorstand unter Vorsitzendem Grimbach komplett gedeckt.
Es wurden Überlegungen gefasst, die Sängervereinigung im Vereinsregister eintragen zu lassen. Mit einer neuen Satzung und der Generalversammlung im Juni 2016 wurde diese auf den Weg gebracht. Seitdem trägt der Gesangsverein mit seinen aktuell knapp 40 Sängerinnen und Sängern nun auch den Namen „Sängervereinigung 1862 Dalheim e.V.“.